Vier Laufwerke – zwei Methoden: RAID5 vs RAID10
Ein RAID mit vier Laufwerken ließe sich über verschiedene Level absichern. Welche dafür geeignet sind zeigen wir Ihnen hier.
Von RAID-Sets, Stripes und redundanten Daten
Die Sicherheit eines RAID-Systems (Redundant Array of Inexpensive Disks) besteht darin, die Daten auf viele Laufwerke zu verteilen. So stellt das System sicher, dass nichts verloren geht, wenn eines der Laufwerke die Segel streicht. Nun beherrschen moderne NAS- beziehungsweise RAID-Systeme zwölf oder mehr RAID-Level, wie etwa 0, 1, 3, 5, 6, 10, 30, 50, 60, Single Disk oder JBOD. Bei Systemen mit vier Laufwerken haben sich in der Praxis zwei davon als relevant herausgestellt: Deshalb geht es hier um RAID5 versus RAID10. Wir gehen hier also der Frage nach, welcher der richtige Modus für ein kleines RAID-System ist.
RAID5
Paritäten auf Laufwerke verteilen
Bei RAID5 berechnet der Controller eine gleichmäßige Belegung der Laufwerke. Zunächst unterteilt er die Daten in Stripes. Jedes Stripe-Set wird dann noch einmal so aufgeteilt, dass bei insgesamt vier Laufwerken im RAID-Set je drei davon die tatsächlichen Daten enthalten. Das vierte Stripe enthält redundante Daten, die sich aus den drei anderen Stripes berechnen lassen: Den sogenannten Paritäten. Fällt eine der Festplatten aus, sind die Daten durch den Inhalt der anderen drei Festplatten wiederherstellbar.
Im Fehlerfall, muss der Admin nur die defekte Festplatte tauschen und der Controller beginnt mit dem Rebuildt – also der Rekonstruktion der Daten des defekten Laufwerkes. Je nach Umfang kann dies mehrere Stunden bis sogar Tage dauern.
RAID10
Eine doppelte Spiegelung
Im RAID10-Modus spiegelt der Controller zunächst je zwei Festplatten aufeinander, so dass eine Eins-zu-Eins-Kopie entsteht. Das entspricht dem RAID1-Modus. Diese Art der Sicherung wird üblicherweise bei RAID-Systemen angewendet, die nur aus zwei Laufwerken bestehen wie etwa Bootpartitionen.
Die so geklonten Laufwerke bieten also bereits einen gewissen Schutz, da die Daten bereits an zwei Stellen vorliegen. Die gedoppelten Festplatten werden wiederum zugunsten der Performance zu einem virtuellen Laufwerk im RAID-Level 0 zusammengefasst. Das sorgt für Tempo am Hostrechner, da die Daten schneller verfügbar sind. RAID0 für sich birgt indes die Gefahr, dass der gesamte Datenbestand futsch ist, wenn nur einer der beiden Laufwerke im RAID-Set ausfällt. Bei RAID10 wird das durch die RAID1-Spiegelung ausgeglichen.
RAID5 vs RAID10
Von RAID-Sets, Stripes und Redundanz
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RAID5
| RAID10
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Vorteile | Vorteile | |
● Hohe Auslastung der HDDs ● Große Nutzkapazität
| ● Hohe Performance ● Geringere Controller-Last
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Speicherkapazität bei vier Laufwerken insgesamt
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4 x K – K
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| (4 x K) /2
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Beispiel mit vier Laufwerken
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4 x 2 TB – 2 TB = 6 TB |
| (4 x 2 TB) /2 = 4 TB |