RAID 6 versus RAID 10 mit vier Laufwerken
Parität vs. Spiegelung: Welches RAID für welchen Einsatz?
RAID 6 versus RAID 10
Datensicherheit und Risiko bei Plattenausfällen
Bei RAID 10 kann der Ausfall eines Laufwerks problemlos toleriert werden, da die Daten auf der entsprechenden Spiegelplatte verfügbar bleiben. Allerdings steigt das Risiko bei einem zweiten Plattenausfall: In diesem Fall besteht eine 33-prozentige Wahrscheinlichkeit für Datenverlust, falls die zweite ausgefallene Platte die Spiegelplatte der ersten ist.
Im Gegensatz dazu bietet RAID 6 eine höhere Datensicherheit. Selbst beim Ausfall von zwei Platten gehen keine Daten verloren, da die Paritätsdaten die Wiederherstellung ermöglichen. Das Risiko für Datenverlust bei zwei Plattenausfällen liegt bei RAID 6 daher bei 0 %. RAID 6 ist also robuster gegenüber Mehrfachausfällen als RAID 10.
Schreib- und Lese-Performance
In Bezug auf die Schreibperformance hat RAID 10 einen Vorteil, da keine Paritätsdaten berechnet werden müssen. Die Daten werden einfach auf die Spiegelplatte kopiert, was in der Regel schneller ist. Bei RAID 6 wird hingegen zusätzliche Rechenleistung benötigt, um die Paritätsdaten zu erstellen und zu speichern, was die Schreibgeschwindigkeit reduzieren kann.
Auch bei der Leseperformance schneidet RAID 10 besser ab, da die Daten von allen vier Platten gleichzeitig gelesen werden können. RAID 6 liest die Daten hingegen nur von zwei Platten, da die Paritätsdaten nicht benötigt werden. Die tatsächliche Leistung beider Systeme hängt jedoch stark von der Leistungsfähigkeit des Controllers ab. Ein leistungsstarker Controller kann die Performanceunterschiede zwischen den RAID-Leveln verringern.
Wiederherstellungszeit nach einem Plattenausfall
Die Wiederherstellung nach einem Plattenausfall ist bei RAID 10 vergleichsweise einfach und schnell. Die Daten werden von der Spiegelplatte kopiert, was weniger Zeit und Ressourcen erfordert.
Bei RAID 6 hingegen ist der Wiederaufbau komplexer. Hier müssen die Daten der ausgefallenen Platte aus den Paritätsdaten und den verbleibenden Platten rekonstruiert werden, was sowohl zeitaufwändiger als auch ressourcenintensiver ist. RAID 10 bietet somit kürzere Wiederherstellungszeiten als RAID 6.
RAID 10 ist also ideal, wenn Performance und schnelle Wiederherstellung entscheidend sind, aber mit einem höheren Risiko bei Mehrfachausfällen. RAID 6 hingegen bietet eine höhere Datensicherheit, insbesondere bei mehreren Plattenausfällen, allerdings auf Kosten der Performance und Wiederherstellungszeit.