Was ist ein SATA-DOM? - Starline Computer: Storage und Server Lösungen von erfahrenen Experten

Was ist ein SATA-DOM?

Die im Consumer-Bereich beinahe vollständig unbekannten SATA-DOMs spielten im professionellen Umfeld bisher eine bedeutende Rolle.

Ein Serial ATA Disk on Module – kurz: SATA-DOM – ist ein spezielles Laufwerk, das für eine Vielzahl von Anwendungen in der IT- und Industrieelektronik verwendet werden kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten (HDDs) oder Solid-State-Drives (SSDs) ist der SATA-DOM eine kompakte Variante, die mit der verbreiteten SATA-Schnittstelle arbeitet.

Seine herausragenden Eigenschaften:

  • Geringer Stromverbrauch
  • Hohe Zuverlässigkeit
  • Geringe Größe
32 GB SATA-DOM von Supermicro

Woraus besteht ein SATA-DOM?

Ein SATA-DOM ist im Wesentlichen ein Flash-Speichermodul, der direkt auf den SATA-Port eines Motherboards gesteckt wird. Es verwendet die gleiche Schnittstelle wie eine herkömmliche SATA-Festplatte oder SATA-SSD, unterscheidet sich jedoch in der Form, Funktion und Größe. Der SATA-DOM besteht aus NAND-Flash-Speicher und einem Controller, der dann für die Verwaltung der Datenübertragung zwischen Modul und Host verantwortlich ist.

SATA-DOMs sind in verschiedenen Formfaktoren erhältlich, die alle kleiner sind als herkömmliche 2,5-Zoll- oder 3,5-Zoll-Laufwerke. Typischerweise haben sie ein kleines, stabförmiges Design und können direkt auf das Mainboard gesteckt werden, ohne dass ein zusätzliches Datenkabel erforderlich ist. Manche Modelle benötigen dennoch ein separates Stromkabel, andere werden direkt über den SATA-Port mit Strom versorgt. Somit bildet er die ideale Wahl als OS-Datenträger für Embedded-Systeme, industrielle Computer und Serveranwendungen.

Die Kapazität eines SATA-DOM variiert, wobei die meisten für Anwendungen konzipiert sind, die keine großen Speicheranforderungen haben. Typischerweise liegen sie im Bereich von 1 GB bis 64 GB.

32 GB SATA-DOM von Supermicro (Rückseite)

Leistung, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit

Die Leistung von SATA-DOMs ist mit der von SSDs vergleichbar, die auf der SATA-Schnittstelle basieren. Die meisten SATA-DOMs bieten Lesegeschwindigkeiten von bis zu 500 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von etwa 300 MB/s. Diese Geschwindigkeiten sind für viele Embedded- und industrielle Anwendungen mehr als ausreichend, in denen schnelle Datenzugriffe erforderlich sind, jedoch keine extrem hohen Datenmengen verarbeitet werden müssen.

Einer der Hauptvorteile eines SATA-DOM ist seine hohe Zuverlässigkeit, da sie in der Regel SLC (Single-Level Cell) oder MLC (Multi-Level Cell) NAND-Flash-Speicher verwenden. Diese NAND-Varianten bieten – angefangen bei SLC-NANDs – die höchste Zuverlässigkeit und Lebensdauer, da jede Zelle nur ein Bit speichert.

Darüber hinaus verfügen viele SATA-DOMs über zusätzliche Mechanismen wie Wear Leveling, Bad Block Management und Error Correction Code (ECC), die dazu beitragen, die Lebensdauer des Flash-Speichers zu maximieren und Bitfehler zu verhindern.

Anwendungsbereiche: Industrielle Computer, Server und Datenspeicher

SATA-DOMs sind besonders in Embedded- und industriellen Computern verbreitet, um auch unter extremen Temperaturen, Vibrationen oder Feuchtigkeit noch funktionieren zu können. In Servern und Storage-Systemen werden SATA-DOMs oft als Boot-Laufwerke verwendet. Da sie klein sind und wenig Strom verbrauchen, eignen sie sich hervorragend als dedizierte Boot-Partition, auf der das Betriebssystem installiert ist. Das Produktivsystem platzieren die Entwickler dagegen auf anderen Datenträgern im System.

Mitunter kommen SATA-DOMs auch in Netzwerkgeräten, wie Router und Switches, etwa als Speicher für ihre Firmware und Konfigurationsdateien zum Einsatz. Auch in der Medizintechnik spielen SATA-DOMs eine wichtige Rolle. Insbesondere in MRTs, Ultraschallsystemen und anderen medizinischen Bildgebungsgeräten werden die zuverlässigen Datenspeicher gerne für Systemdaten eingesetzt.

Supermicro Computer, Inc. – SATA DOM Solutions

Fazit

Während sich SATA-DOMs aufgrund ihrer begrenzten Kapazität und höheren Kosten nicht für den Massenmarkt eignen, sind sie in Embedded-Systemen, Servern und industriellen Computern noch immer verfügbar. Mit dem Aufkommen schnellerer Ports und Schnittstellen wie etwa NVMe-M.2 scheinen sie jedoch zunehmend verdrängt zu werden.

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Konrad Beyer
Technik

Unser Technikchef verfügt über ein umfassendes Wissen in allen Storage- und Server-Themen.